Sonntag, 26. Juli 2015

Tag 8 der Mittelalterzeitrechnung

Tagesbericht
Offensichtlich wird nichts unversucht gelassen, um uns das Mittelalter nahe zu bringen. So gab es am Anfang des Tages keine Elektrizität,  zum Glück haben diese kleinen Zauberkästen, mit denen man die Blutzucker messen kann, alle Batterien.  Doch dann nahm unserer Bergfest-Tag Fahrt auf.  Der Andre´ hat mit den Wahrsagerinnen und Gauklern die Ritterspiele fortgesetzt, unsere berühmten Samstagsmaler waren wieder in Aktion. Es ging heiß her, die Zeichenleistungen waren interessant. Anschließend haben sich die Nonnen wie immer mit den Mönchen auseinander gesetzt, ich denke, beim Briefchenschreiben sind die Mädels besser als beim Zeichnen.

So, nun sollte es starten, unser Spektakel. Aber oh weh! Denn einige Kinder hatten tatsächlich kein Gewand mit ins Mittelalter gebracht, waren barfuß und der Kälte schutzlos gegenüber von den garstigen Eltern abgegeben worden. Wie sollten wir den armen Kinderlein bloß helfen?
Dann aber gab es ein großes Hallo - weil vom Markt aus der großen Stadt frische Ware eingetroffen war - alle feinen Tuche aus dem Orient waren in der Handelsstadt Eisenhüttenstadt aufgekauft worden! Und nun ging es los, die Wahnsinns-Schneiderei, es kamen große Talente zum Vorschein, ich habe mich wirklich über den Einsatz der Helfer gefreut, die sogar die heilige Mittagsruhe opferten. Ihr seid ein fantastische Völkchen, ihr Helfer!

Somit standen wir alle dann zunftsgemäß vor unseren weitgereisten königlichen Schwertkämpfern Martina, Conny und Ronny aus dem berühmten Hohenmölsen. Sie gehören den 3-Türmen an, ein mutiges Völkchen, dass alle Jahre wieder den berühmten Hohenmölsener Herbstmarkt mit ihren Auftritten und Stände verzaubert. Sie hatten für uns einen Parcours aufgestellt, der alle Kräfte erforderte. So musste mit dem großen Bogen geschossen werden, eine mittelalterliche Burgkegelbahn überwunden werden, das große Tauziehen zeigte ungeahnte Kämpferherzen. Interessant wurde es bei Mittelalter-Quiz, hier konnte vieles zu unserem Thema direkt bei den Profis erfragt werden. Junker Björn hatte auch noch eine tolle, aber waghalsige Schatzsuche organisiert, bei der doch einiges Volk  geopfert wurde.

Alle wissen jetzt auch, was der Hohenmölsener Käseparcours bedeutet und jeder ist nun perfekt im Stelzenlauf. Der Hammer waren aber auch die lehrreichen Unterweisungen im Schwertkampf, unsere Herberge ist ab sofort gegen jeden äußerlichen Angriff gerüstet. Die Zeit verging wie im Fluge, selbst nach dem Abendbrot wurde noch geschossen, Bogenschütze Jan hielt es über sieben Stunden an seinem Stande aus, Wahnsinn! Und schaut Euch die wundervollen Gewänder an, die Knappen sahen aus wie Ritter, es gab zahlreiche Edelfrauen, die gar allerliebst schauten. Kein Wunder, das der restliche Abend mit Minnegesang und ähnlichen Werben weiter gefüllt wurde.

Ein großes Dankeschön dem nicht aus der Ruhe zu bringenden Ronny und den beiden schwertkampferfahrenen Frauen Martina und Conny! Was ihr heute für die Kinder geleistet habt, war sensationell, die fast 300km haben sich gelohnt - und wer weiß, vielleicht sehen wir ja am ersten Septemberwochenende das eine oder andere Kind auf dem Herbstmarkt wieder? Die Helfer sind ja sowieso eingeladen, das hatte der Doc tatsächlich gesagt! Dann können alle beim Met noch einmal die der schönen Tage gedenken!

Aber auch ohne das Getränk bin ich nun geschafft und müde, deshalb nun ein lieber Gruß an alle -
und Gute Nacht von

Eurem Diabolus


Kunde des Tages
Nach kurzer Nacht mit einem zornigen Wettergott schlugen wir die Augen auf -  und es blieb dunkel in den Stuben -  der Strom war weg! Nach mystischen Zauber wurde es hell! Nur der Himmel blieb dunkel und es regnete leicht!
Nach dem Frühstück trugen wir Sorge, dass uns das mittelalterliche Treiben gelingen möge, alle packten mit an und so weihten wir die Kinder ein in die Geheimnisse des mittelalterlichen Käserollens, des Lebens im Mittelalter, dem Umgang mit Bogen und Schwert, dem Laufen auf langen Holzbeinen und dem Burgkegeln.
Das Gelände bevölkerte sich mehr und mehr mit fantasievoll aussehenden gewandeten Knappen, Rittern, Mägden, Burgfräuleins und anderem niederen Volk. Diesen schönen Anblick verdanken wir dem Medicus und seiner Gemahlin,  die mit ihrer Kutsche gar edles Gewebtes aus der fernen Stadt herbeibrachten! Viele fleißige Hände fertigten daraus die herrlichen Gewandungen.
Ab der 3. Stunde am Nachmittag bevölkerten wilde Horden und zarte Maiden den Burghof und übten sich in vielerlei Künsten und der Wettergott meinte es nun auch gut mit uns.

Martina, Conny und Ronny


Das schmeckt mir
Heute zum Mittagsmahl  gab es endlich mal die lang ersehnten Königsberger Klöppschen vom Hausschwein vom Nachbarn und man glaubt es kaum, als Beilage wurde schon wieder eine olle Kartoffel gereicht. Doch zum Glück kam im letzten Moment der Reis um die Ecke und rettete die Stimmung. Das Essen mundete allen und wir konnten gestärkt in das Mittelalterspektakel starten.

Plappereigeheimnis
Die Anomalie der Geschlechter -  auch in diesem Jahr ist im Tietz Wieder das selbe Spiel zu beobachten, allen Jahren zuvor. Das Faltbriefchengeschäft  floriert wie nie zuvor und jeder im Lager hat eine Angebetete oder einen Angebeteten. Dabei ist jedoch zu beobachten, dass die Geschichte mit den Ge(h)schlechtern nie gut geht. Es ist im Namen inbegriffen. Es geht schlecht!  Ginge es gut, hieße es auch Geh-gut,  aber es geht nun einmal schlecht!
So ist auch ein Mönch, wider  seines Keuchheitsgelübdes, bei der Umwerbung einer Wahrsagerin erfolgreicher gewesen als ein Knappe. Dieser junge Streiter war jedoch in unseren Augen flammender in der Umwerbung seiner Angebeteten. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, auch er findet seine große Liebe! (Zeit hat er ja noch) ;-)

 Die Knappen - Sarah und Christoph

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