Sonntag, 19. Juli 2015

Tag 1 der Mittelalterzeitrechnung

Tagesbericht
Meine Güte, was für eine Aufregung, da waren doch im Schlaubetal voriges Jahr die Märchenwelten eingezogen und nun dieser Kontrast - ein Zeitsprung verschlug dieses idyllische Tal am 18.07.2015 ins grausame Mittelalter!
Liebe Kinder, Euer Diabolus musste wirklich schlucken, keine Zauberkästen mehr, die uns in andere Level bringen und Iphone, Pad oder Konsole heißen oder so,  sondern Ihr müsst nun wieder ganz einfach miteinander reden, kein Facebook, WhatsApp oder Twitter - nur Gutenbergs einfache Kunst steht zur Verfügung. Sei´s drum, wir werden die neue, alte Zeitrechnung sicher gut hinbekommen. Bereits gestern sind ja viele brave Landsleute angereist unter dem Zepter des Medicus und haben gebastelt, gemalt und gedruckt. Warum? Weil heute tatsächlich 101 fesche Burschen und Mädels in gar eigenartigen Kutschen ohne Pferde, aber oft viel Pferdestärke anreisen. Die der armen Kinder müden Eltern gaben diese einfach beim Medicus ab, mit allerlei Gepäck und hilfreichen Dingen, um erst wieder in mehr als ein dutzend Tagen wieder zu kommen.
Unser Dank gilt auch dem fahrenden Volk  aus dem Lande Nordost,  mit der grünen Flagge  und den weißen Buchstaben, die sich mit allerlei Gespiel  unsere Gäste kümmerten.  Ebenso gab es einen wahren Jahrmarkt, hier wurde modernes Zeugs feilgeboten, auch diesen  Händlern gilt unser Dank für die Unterstützung.
 Schließlich kam es zur Trennung von den Eltern! Aber das Gejammer hielt sich in Grenzen, wundersam entstanden mutige Knappen, die einmal Ritter werden wollen und passend dazu gar liebevolle Mägdchen, die sicher einmal Hofdamen werden. Wir haben lustige Gaukler gesehen und geheimnisvolle Wahrsagerinnen. Keusche Nonnen saßen artig im Kreise und die Mönche ebenso. Ritter Ecki erzählte nämlich, was alles hier so erlaubt ist im Tale und was eben nicht. Es will ja schließlich keiner an den Pranger!
Alle Helferinnen und Helfer haben sich artig vorgestellt, die Knappen bejubelten ihre am meisten. Bei den Mönchen sah es noch etwas mau aus, cool war eines ihrer gar sonderlichen Worte. Überhaupt - so richtig mittelalterlich waren die Ausdruckweisen der jüngeren Garde noch nicht, aber das kommt sicher noch.

Am Abend haben sich dann auf dem Felde die Mägdchen mit den Knappen fein geschlagen, im Kampfe um Ruhm und Ehr` waren als Waffen diesmal Zeichengeräte gewählt, es ging bei den berühmten Samstagsmalern darum, mit flotten Striche sonderliche Begriffe zu zaubern, die dann die eigene Mannschaft schnell erraten sollte, was manchmal wirklich  sehr schwierig bis unmöglich war.  tatsächlich schafft es aber die Mägdchen, 45 Begriffe zu erraten,  die Messlatte die die Knappen war enorm hoch.  Auch die werdenden Ritter kämpften mit dem Stift,  sie wussten nicht, wie viele Begriffe sie erraten müssen und beim Auszählen  wurde es immer spannender. Schließlich, 42, 43, 44, 45 und 46!  Um einen Begriff haben sie gewonnen, der Jubel kannte keine Grenzen.
Spät war es geworden,  der Medicus  schickte rasch seine Helfer durch die Zimmer,  damit sich die Aufregung gelegt und endlich der Schlaf die Oberhand behält.  Die Mittelalterhorde,  auch Helfer genannt, saßen dann am ermattet um Mitternacht zur Besprechung,  Tag 2 der neuen Zeitrechnung darf morgen beginnen  und ihr werdet sehen, es wird wieder spannend werden.

Euer  Diabolus

Highlight des Tages
Highlight des Tages war heute sicherlich die Anreise der Kinder.  die erste Kutsche hatte sich um 21:00 Uhr bereits am Vortage auf dem Weg gemacht,  da sie aus dem Saarlande fast direkt aus Frankreich angereist sind und haben dann nach dem Morgengrauen bereits die Herberge überfallen. als die Sonne dann weiter zog, kamen Heerscharen gar lustig bepackter Männlein und Weiblein  mit ihren kleinen und manchmal auch nicht mehr so kleinen Kindern und haben fleißig versucht, nach einem Zettel  viele Stationen besuchen.  Dabei war ein ganz besonderer Punkt besonders beliebt,  der Med-Punkt!  Nur so erklärt es sich,  dass sich dort die meisten Wegelagerer niedergelassen haben und erst wieder weggegangen waren,  wenn sie kleine Päckchen im Kühlschränke abgeben durften.
Liebe Eltern, Ihr ward sehr geduldig, Dankeschön!
Euer Med.-Punkt

Das schmeckt mir
Die Handelswege haben es ermöglicht, es gab gar köstliche Nudeln direkt von der ewigen Stadt, vielleicht hat sie der Papst den Mönchen und Nonnen geschickt. Es durften sogar gegen ein paar Taler die weitgereisten Eltern unserer Bewohner des Schlaubetals mit speisen. Und zum Abendbrot gab es dann leckeren Fleischsalat und allerlei gesunder Dinge, nur die Wespen haben uns ein wenig gestört.

Ein müder Betreuer

Plappereigeheimnis
Die kühnen Ritter des Transportwesens  haben das Gefährt mit 7,5 t voll beladen,  ebenso ein etwas kleineres wertvollen Gütern.  Diese wurden dann ganz mutig fast 280 Meilen des Weges gebracht und im Schlaubetal ausgepackt.  Keiner weiß, wie es geschah,  doch leider ist  der Zauberkasten, der das Wasser sprudelt, umgestürzt und gab seine Seele auf.  Und keiner war es gewesen!? Trauer trat ein beim Medicus! Ohne Wasser gibt es kein Leben im Mittelalter,  nun müssen wir in kleinen Gefäßen alles abfüllen,  das kostbare Nass. Gott sei Dank hat der Spendengott heute bei der Anreise geholfen, sodass wir versuchen werden, einen neuen Wasserkasten zu erwerben.  Drückt uns bitte die Daumen!

Eine gut beobachtende Betreuerin

Bildergalerie