Dienstag, 21. Juli 2015

Tag 3 der Mittelalterzeitrechnung

Tagesbericht
Die Nebelschwaben hatten sich am Morgen noch nicht ganz verzogen, da bewegten sich heimlich Diabeteshelfer mit den Ärzten durch die Herberge.  Jedes einzelne Zimmer wurde gestürmt und dann die armen, armen Kindlein  mit spitzen Nadeln,  die laut einem Gerücht noch am Vorabend aus einer Schranktür geschnitzt wurden,  gepiesackt.  Das Blut floss in Strömen und wurde gierig aufgefangen. Als Diabolus muss ich einmal sagen, Wahnsinn -  wie tapfer sich unser Volk verhalten hat. Mutig stellen sie sich dieser Aufgabe  und nach einer Stunde war der Spuk auch vorbei.

Doch bereits nach dem Frühstück ging es schon wieder los,  dieselbe Gruppe zog los mit ganz vielen  Zetteln,  die dann das arme Volk vorgelegt bekommen haben -  was sollte denn das?  Hochkomplizierte Begriffe und strenge wissenschaftliche Fragen wurden gestellt,  das ganze nannte sich dann Wissenstest.  Was soll ich euch sagen, bei einigen war es wohl eher ein Unwissenstest! Oh jeh,  wir haben bestimmt einiges zu tun in diesen zwei Wochen! Außerdem  durften die Kinder  ganz viel über ihr Leben mit der süßen Krankheit berichten. Das habt ihr sehr toll gemacht.

Das Wochenende war ja vorbei, das war weiter zu merken! Plötzlich hieß es Schule! Mit der Kati haben die Knappen sich noch einmal mit den kleinen Kästen beschäftigt, die diese süßen Werte herausgeben. Die Mägdchen haben sich mit der Petra über Pen &  Injektionen unterhalten,  auch wieder so ein neumodisches Zeug. Dafür durften die Wahrsagerinnen  etwas zur Hypoglykämie bei Katharina und die Mönche bei der Kathrin erfahren und die Gaukler  alles zu Insulinen und Behandlungsformen bei der Mandy. Ganz schön stressig, so ein Wochenanfang! Da denkt man nun, man hat Ferien und dann so etwas,  eigenartigerweise haben alle aber sehr interessiert mitgemacht.

Am Nachmittag ging in unsere Ritterspiele weiter,  für den Wettkampf am Kochtopf haben sich bereit erklärt: der Silvo,  Maximilian M. & S.,  der Phillipp, Jacob und Jan Henning von den Knappen. Sie traten an gegen die Wahrsagerinnen Emilie, Celina, Lara, Charlotte, Reah, Emely Maya und Emily. Da saßen nun alle Horden  in der Arena  und unsere Wettstreiter durften live 30 Minuten  ein  köstliches Mal herrichten mit Vorpeise, Hauptgericht und Nachtisch.  Die Knappen wagten sich an einen Salat "Burgfrieden" und "Zerhacktes in der Schote" und Quarkspeise mit feurigen Pfirsichen. Bei den Wahrsagerinnen lief alles auf eine Käse-Lauch-Suppe  sowie Nudeln mit Spinat hinaus, dazu dann eine Quarkspeise. Der Kampf wurde auf Biegen und Brechen geführt,  das allerdings führte dazu,  dass das Salz zerplatzte und sich auf der Bühne verteilte.  Unsere Moderatorin Frau Dr.  Milek berichtete live  vom Geschehen und gab auch viele Informationen zur Kochkunst. Die Kunst des Würzens  wurde dann von den Teilnehmern offensichtlich sehr ernst genommen, durchgängig zeigten sich die Speisen mit dem weißen Gold "Salz" sehr ordentlich ausgestattet. Die Kochplatten glühten,  bei 30° auch die Protagonisten und vor allen Dingen in der Sonne die Zuschauer. Schließlich war alles zubereitet, tatsächlich pünktlich in ½ Stunde. Die herrschaftliche Verkosterin Kati kam im wahrsten Sinne des Wortes heruntergeschritten und dann wurde probiert, geschmeckt, angeschaut und schließlich verkündet:  Ganz, ganz, knapp Sieger wurde um eine Messerspitze das Team der Knappen! Der Jubel kannte keine Grenzen,  aber auch die Wahrsagerinnen fühlten sich als Siegerinnen der Herzen, weil ihre Mahlzeit von dem anstürmenden Volk als erstes vernichtet wurde.

Nach dem Abendbrot gab es dann Entspannung pur, die Gruppen und Grüppchen hatten Zeit für sich, konnten sich die vielen Nachrichten aus der Außenwelt im Haus 1 zum Gemüte führen  und ein fleißiger Handwerker kam aus der großen Landeshauptstadt des Weges und hat tatsächlich den Apparat, der das Wasser sprudeln  lässt,  repariert! Hier fiel im Doc ein Stein vom Herzen,  denn Wasser ist das Elixier des Lebens.  Der Tag neigte sich dem Ende entgegen, ermattet und müde vom  Tagesgeschehen  versank mittelalterliche Herberge in tiefen Schlaf.

Und ich natürlich auch, Euer Diabolus

Das schmeckt mit
Gelbe gebogene Früchte aus fernen Lande sind sehr begehrt, doch manchmal rar.
Wenn  die Sonne im Zenit steht und alles kocht, so haben die Kartoffeln ihren Garpunkt noch nicht erreicht. Die Eier ähnelten eher springenden Kugeln, doch die Soße, in der sie schwammen, war exquisit. Zur Nachmittagsstunden, der Pudding, klein, aber der Hit.

Gaukler Henning, Elias, Friedrich, Ricard & ein Unbekannter


Highlight des Tages
Ihr lieben Leut aus fern und nah, hört euch an`, was heut geschah.
In der Früh, zur Morgenstunde, drehte der  Medicus und seine Leute die Runde.
um das üble Bauchweh und Gedärmebrummen und auch Kopf- und Füßesummen
zu verhindern, wurden alle Dorfbewohner zur Ader gelassen.
Aber allen geht es gut und die leichte Blässe um die Nasen, war am Nachmittag ausgetauscht in Herzrasen.
Die herrschaftliche Küche hatte zum Koch-Duell gerufen, um die neuen Gerichte verkosten zu lassen.
Wir hoffen, dass es der Vorkosterin ihrer Majestät noch gut geht und kein böses Menschlein ein giftiges Kräuterlein beigemischt hat.

Kati aus dem Med.-Punkt

Plappereigeheimnis
Aus dem  Bremsdorfer Generalsanzeiger: 
Verloren: Bei einem Gaukler ist es  nach dem Abendmahl  durch heftige Bewegung zu einem Verlust seines kleinen Zauberkasten gekommen. Alle Wege wurden durchsucht, leider ohne Erfolg. Wer diesen Kasten findet oder zufällig an sich genommen hat, bitte melden.
Gefunden:Am Samstag gab es die Anreise in die Herberge, dabei blieben neumodische Gläser,  die den Blick in die Sonne erlauben, zurück.  Gegen eine kleine Spende kann dieses Wunderglas wieder empfangen werden.
Erstickt: In einer Kemenate der Knappen  ist offensichtlich ein Puma eingesperrt,  wir bitten dieses Tier mit Febreze  zu besprühen,  um in diesem Zimmer wieder atmen zu können.
Tonlos: Der Hahn der männlichen Gauklerhelfer ist erkrankt, wer kann Ersatz schaffen und in aller Frühe "Kikekeri" schreien?
Blutsturz: Beim Morgenmahl  kam es zu einem Messerangriff eines störrischen Brötchens auf eine Diabeteshelferin, die sich tapfer wehrte. Es wurde entschieden, den Daumen zu erhalten, obgleich es der linke war. Gute Besserung!

Fotogalerie